Facharzt-Weiterbildung in der Ammerland-Klinik
In der Zukunft wird es für alle Beteiligten verstärkt darauf ankommen, eine kontinuierliche Weiterbildung sicherzustellen und lebenslanges Lernen zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen. Als berufliche Weiterbildung verstehen wir, aufbauend auf eine Ausbildung eine neue Qualifikationen zu erwerben um sich beruflich weiterzuentwickeln. Eine Weiterbildung endet mit einer Prüfung und führt zu einer neuen beziehungsweise erweiterten Berufsbezeichnung. So können nachhaltig die Beschäftigungschancen sichergestellt und ein selbstständiges Handeln am Arbeitsplatz ermöglicht werden. Durch eine gezielte Förderung der Weiterbildung wollen wir den qualitativen und quantitativen Arbeitskräftebedarf der Klinik sichern.
Kernpunkte der Weiterbildungsmaßnahmen sind neben der fachlichen Qualifikation der Erwerb berufsübergreifender und sozialer Kompetenzen, wie etwa notwendige Schlüsselqualifikationen und Teamfähigkeit. Im Bereich der Pflege werden unter anderem Qualifikationsmaßnahmen im Bereich Management, Intensiv und Anästhesie, OP, Praxisanleitung oder spezifische Weiterbildungen im Funktionsbereich angeboten. In allen medizinischen Fachbereichen besteht die Möglichkeit der Facharztweiterbildung.
Weiterbildungsmöglichkeiten in den medizinischen Bereichen
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Allgemeinchirurgie
Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie verfügt über die volle Weiterbildungsermächtigung für folgende Bereiche:
- Viszeralchirurgie
- spezielle Viszeralchirurgie
- Schwerpunkts Proktologie
- Wundexperten
Wir bieten eine strukturierte Weiterbildung durch ein auf Feedback und persönlichem Fortschritt basiertes von uns entwickeltes Curriculum. Das Dreisäulenprinzip besteht aus theoretischer Ausbildung innerhalb und außerhalb der Klinik, Trainingseinheiten im eignen Trainingslabor und operativer Ausbildung. Ein regelmäßiges Monitoring durch die Ausbilder der Klinik überwacht den Fortschritt und erstellt quartalsweise individuelle Empfehlungen und Weiterbildungspläne für jeden Weiterbildungsassistenten.
Bei bestehendem Interesse können Sie an wissenschaftliche Aktivitäten der Klinik wie Vorträge, Publikationen, Doktorarbeiten uvm. teilnehmen.
- Viszeralchirurgie
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Anästhesie
Die Weiterbildung im Rahmen der Anästhesie erfolgt zusammen mit dem Bundeswehrkrankenhaus (gemeinsame Abteilung am Klinikzentrum).
- Im Fachgebiet Anästhesiologie liegt eine volle Weiterbildungsermächtigung von 60 Monaten vor.
- Im Fachgebiet Intensivmedizin in dem Gebiet Anästhesiologie liegt eine volle Weiterbildungsermächtigung von 24 Monaten vor.
- Im Fachgebiet Spezielle Schmerztherapie liegt eine volle Weiterbildungsermächtigung von 12 Monaten vor.
Alle neuen Mitarbeiterinnen, sowohl der Bundeswehr als auch der Ammerland Klinik, werden durch Mentorinnen anhand eines definierten Kataloges und eines Logbuchs strukturiert eingearbeitet und weitergebildet. Die Teilnahme an Kursen zur Ultraschalldiagnostik ist ausdrücklich gewünscht und wird entsprechend gefördert.
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Frauenklinik
Auf dem Gebiet der Frauenheilkunde und Geburtshilfe liegt eine volle Weiterbildungsermächtigung (60 Monate) vor.
Facharztausbildung
Die Facharztausbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ist eine der beliebtesten Weiterbildungen in der Medizin. Sie besteht aus den beiden Fachbereichen „Gynäkologie bzw. Frauenheilkunde“ und „Geburtshilfe“.
Curriculum für Assistenzärztinnen und Assistenzärzte
Erstes Weiterbildungsjahr
- Beginn der Weiterbildung vornehmlich im Bereich der Geburtshilfe
- Integration in den Bereitschaftsdienst nach drei Monaten klinischer Tätigkeit
- CTG-Beurteilung, interne und externe Ausbildung
- Fetalblutanalyse
- Erheben geburtshilflicher Untersuchungsbefunde
- Ambulante und stationäre Betreuung von Schwangeren und Wöchnerinnen
- Geburtshilfliche Visiten und geburtshilfliche Dokumentation
- Überwachung und Leitung von Spontangeburten
- Versorgung von Episiotomien und einfachen Geburtsverletzungen
- Erlernen der Erstversorgung von Neugeborenen
- Lokale und regionale Anästhesie in der Geburtshilfe
- Assistenz bei Sectiones
- Absolvierung eines Kurses zur geburtshilflichen und gynäkologischen Sonographie
Bevor die Teilnahme am Bereitschaftsdienst erfolgt, absolviert die Assistenzärztin bzw. der Assistenzarzt mindestens eine vierwöchige Tätigkeit im Bereich der Gynäkologie.
Zweites Weiterbildungsjahr
- Vertiefung der Ausbildungsinhalte des ersten Weiterbildungsjahres
- Wechsel in den Bereich der Gynäkologie
- Durchführung kleinerer gynäkologischer Eingriffe am äußeren und inneren Genital unter Anleitung (diagnostische Exzisionen, Hysteroskopien, Abrasiones, Konisationen, diagnostische Laparoskopie etc.)
- Assistenz bei vaginalen, abdominalen und laparoskopischen Operationen
- Durchführung der primären Sectio
- Sechsmonatige Weiterbildung im Brustzentrum (Senologie l)
Drittes Weiterbildungsjahr
- Vertiefung der Ausbildungsinhalte des zweiten Weiterbildungsjahres
- Assistenz und selbstständige Durchführung auch größerer vaginaler, abdominaler und laparoskopischer Eingriffe
- Assistenz bei Eingriffen mit höherem Schwierigkeitsgrad und bei komplexen Operationen
- Erlernen der Grundlagen der gebietsbezogenen Therapie gynäkologischer Malignome, einschließlich der Indikationsstellung zur Strahlentherapie und Chemotherapie
- Urogynäkologische Funktionsdiagnostik, konservative und operative Behandlung der weiblichen Harninkontinenz und des Descensus
- Vorbereitung des Tumorboards
- Qualitätssicherung in Gynäkologie und Geburtshilfe
- Ärztliche Dokumentation
Viertes Weiterbildungsjahr
- Vertiefung der Ausbildungsinhalte des dritten Weiterbildungsjahres
- Sechsmonatige Weiterbildung im Brustzentrum (Senologie ll)
- Selbstständige Durchführung auch größerer vaginaler, abdominaler und laparoskopischer Operationen
- Assistenz bei komplexen Eingriffen (Erste Assistenz sowie erste und zweite Assistenz)
- Erlernen von Grundlagen der Endokrinologie und der Reproduktionsmedizin
- Geburtsbetreuung auch bei Risikogeburten und Mitwirkung bei geburtshilflichen Eingriffen höheren Schwierigkeitsgrades
- Erkennen und Behandeln geburtshilflicher Komplikationen
- Absolvierung eines weiteren Weiterbildungskurses entsprechend Qualifikation, Einsatzbereich und Präferenz (Doppelsonographie, urogynäkologische Funktionsdiagnostik, Kolposkopie oder Mamma-Sonographie)
Fünftes Weiterbildungsjahr
- Vertiefung der Ausbildungsinhalte des vierten Weiterbildungsjahres
- Komplettierung des OP-Kataloges
- Selbstständige Durchführung größerer vaginaler, abdominaler und laparoskopischer Operationen
- Assistenz und Durchführung von Operationen auch höheren Schwierigkeitsgrades
- Absolvierung eines Kurses für Psychosomatik gemäß Weiterbildungsordnung
- Option einer Weiterbildung in einer gynäkologischen Schwerpunktpraxis
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Gefäß- & Thoraxchirurgie
- Im Fachgebiet Gefäßchirurgie liegt eine Weiterbildungsermächtigung von 48 Monaten vor.
- Im Fachgebiet Thoraxchirurgie liegt eine Weiterbildungsermächtigung von 24 Monaten vor.
Aufgrund stetig steigender Leistungszahlen im Fachgebiet Thoraxchirurgie, hat die Landesärztekammer der Sektion Thoraxchirurgie unter der Leitung von Dr. Carsten Vogel, innerhalb der Abteilung für Gefäß- und Thoraxchirurgie insg. 24 Monate Weiterbildungsberechtigung zum Thoraxchirurgen zugesprochen. Es können 2/3 einer kompletten Ausbildung zum Facharzt für Thoraxchirurgie in der Ammerland-Klinik erworben werden.
Grundlegend dafür war auch die chir. Ausrichtung auf minimal-invasive operative Techniken (i.e. Video assistierte Thorakoskopie (VATS),VATS-Lobektomie). Durch die Einführung der VATS-Lobektomie gehört die Ammerland-Klinik zu den 20-30% deutscher Kliniken mit modernsten operativen Standards in der onkolog. Lungenchirurgie.
Gemeinsam mit dem Bundeswehrkrankenhaus kann die Basisweiterbildung im Gebiet Chirurgie für 24 Monate durchgeführt werden.
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Innere Medizin
In der Klinik für Innere Medizin wird folgende Weiterbildung angeboten:
- Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin (gemeinsam mit Kardiologie und Bundeswehrkrankenhaus): 36 Monate
- Innere Medizin: 60 Monate
- Innere Medizin und Gastroenterologie: 36 Monate
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Kardiologische Abteilung
In der Abteilung für Kardiologie wird folgende Weiterbildung angeboten:
- Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin (gemeinsam mit Bundeswehrkrankenhaus und Innere Medizin): 36 Monate
- Innere Medizin und Kardiologie: 36 Monate
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Neurologie
In der Abteilung für Neurologie wird folgende Weiterbildung angeboten:
- Neurologie: 48 Monate
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Radiologie
Im Institut für Radiologie werden folgende Weiterbildungen (volle Weiterbildungsermächtigung) angeboten:
- Radiologie: 60 Monate
- Neuroradiologie: 12 Monate
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Urologie
Facharztausbildung
Die Facharztausbildung zur Urologin (zum Urologen) erfolgt strukturiert und richtet sich nach den Vorgaben der German Society of Residents in Urology (GeSRU) und dem European Board of Urologists (EBU).
Curriculum:
Alle Aspekte der Facharztausbildung werden mit kompletter Weiterbildungsermächtigung abgedeckt. Dabei gibt es klare Tätigkeitsprofile in Abhängigkeit des Weiterbildungsjahres. Diese richten sich nach der modularen Struktur der GeSRU wobei chirurgische Assistenzen, Ultraschall, Röntgen, Zystoskopie, Nephrostomieanlagen und Harnleiterdarstellungen mit Schieneneinlagen sowie Prostatastanzbiopsien und Zystostomien. Schwerpunkte des 1. Ausbildungsjahres sind. Im 2. Jahr folgen kleine bis mittlere offen operative Eingriffe, transurethrale Resektionen, Ureterorenoskopien und Urodynamik. Mittlere bis große operative Eingriffe wie Prostataadenomenukleationen, offen und laparoskopische Nephrektomien, Nierenteilresektionen, Nierenbeckenplastiken, Lymphadenektomien u.a. werden nachfolgend erlernt. Im letzten Ausbildungsjahr und nach dem Facharzt werden radikale Prostatektomien, Zystektomien, PNL u.a durchgeführt. Es wird darauf geachtet, einzelne Operationsschritte je nach Schwierigkeitsgrad entsprechend einer modularen Struktur bereits frühzeitig durchzuführen (z.B. Lymphadenektomie bei der Prostatektomie oder Trokarplatzierung bei laparoskopischen Eingriffen). Bestimmte Interessen wie Beckenbodenchirurgie und Urogynäkologie, Prothetik, Harnröhrenchirurgie oder Kinderurologie werden individuell unterstützt.
Weiterbildungsgespräche:
Im Rahmen eines strukturierten, halbjährigen Gesprächs mit dem Dienstvorgesetzten erfolgt eine regelmäßige Standortbestimmung aller Mitarbeiter. In Übereinstimmung mit den Zielen des Arbeitgebers werden Ziele des Mitarbeiters vereinbart und der Progress der Ausbildung dokumentiert. Das Musterlogbuch der ÄK dient als Grundlage der fachlichen Statuserhebung. Neben der Ausbildung werden mögliche fachübergreifende persönliche Ziele wie Promotion, Masterstudiengang, Erlernung bestimmter operativer Techniken o.a. besprochen. Möglichkeiten der allgemeinen, fachlichen und beruflichen Qualifizierung sowie Aufstiegs- und Karrierechancen sollen erörtert werden. Im Rahmen der Gespräche wird das Erreichen des Ausbildungsziels und definierter weiterer Ziele beurteilt.
Zusatzqualifikationen und Zusatzbezeichnungen:
Es besteht eine komplette Weiterbildunggenehmigung. Die volle Weiterbildung besteht prinzipiell auch für die Medikamentöse Tumortherapie und Andrologie. Durch eine enge Koperation mit niedergelassenen Urologen mit regelmäßiger Möglichkeit von Praxisvertretungen kann eine gezielte Vorbereitung auf eine eventuelle Niederlassung erfolgen. Promotionen sowie Fort- und Weiterbildung werden deutlich unterstützt.