Leitung
Peter Plettenberg
Anmeldung
Bettina Plettenberg
Medizinisch Geriatrische Assistentin
T +49 (0)4488 50-3338
Haus E / 3. OG
Geriatrische Station (E36)
T +49 (0)4488 50-3400
Haus E / 3. OG
Klinik für Geriatrie
Wir sind für Sie da: Informationen über Ihren Aufenthalt, Therapieplan und Ihre Ansprechpartner in unserer Akutgeriatrie
Es gibt immer mehr alte Menschen – und der Mensch wird immer älter. Das Alter bringt für die meisten Menschen jedoch Veränderungen in psychischer, körperlicher oder geistiger Form mit sich. Die medizinische Fachrichtung Geriatrie befasst sich mit krankhaften Veränderungen des Alters und wird deshalb auch als Altersmedizin bezeichnet. Dabei wird die Gesamtheit eines Menschen, also die Altersveränderungen, die typischen Altersprobleme und die verschiedenen oftmals gleichzeitig bestehenden Erkrankungen und deren Wechselwirkungen behandelt.
Unsere geriatrischen Patienten sind meist älter als 70 Jahre und leiden unter alterstypischen Erkrankungen. Da akute Krankheiten im Alter häufig schwerer verlaufen als bei jüngeren Menschen, benötigen ältere Menschen eine spezielle und altersgerecht ausgerichtete medizinische Versorgung. Aufgrund der Multimorbidität kann ein stationärer Aufenthalt in einer Klinik nötig werden, wenn beispielsweise zur Herzschwäche, Altersschwäche oder chronischen Erkrankung etwas Akutes hinzukommt oder sich eine chronische Erkrankung akut verschärft.
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Geriatrie: Kurz erklärt
- Aufnahme von Patienten über 70 Jahren
- Spezialisiert auf Krankheiten und Verletzungen des höheren Lebensalters
- Vertraut mit komplexen Medikationen und Wechselwirkungen
- Sensibel im Umgang mit demenziellen Erkrankungen
- Behandlung durch interdisziplinäres Team - Ärzte, Pfleger, Therapeuten
- Ziel: Selbstständigkeit erhalten, Pflegebedürftigkeit verhindern
Akutgeriatrie und Geriatrisches Assessment
In der Akutgeriatrie werden Patienten im höheren Lebensalter stationär behandelt, bei denen eine Erkrankung neu aufgetreten ist, oder bei denen sich eine bereits bekannte chronische Erkrankung akut verschlechtert hat.
Unser Team führt bei jedem Patienten, der mindestens 70 Jahre alt ist, unmittelbar nach der Aufnahme ein sogenanntes multidimensionales geriatrisches Assessment durch, welches die Basis für alle weiteren Maßnahmen bildet. Es ist ein diagnostischer Prozess zur systematischen Erfassung der Probleme, aber auch der Feststellung erhaltener Funktionen älterer Patienten.
Mithilfe verschiedener wissenschaftlich überprüfter Testverfahren wird dabei das Ausmaß von Selbstständigkeit oder Hilfsbedürftigkeit gemessen. Es dient somit der Einschätzung der körperlichen, geistigen und seelischen Verfassung sowie des sozialen Umfeldes.
Aufbauend auf dem Assessment werden Behandlungsziele definiert, die im therapeutischen Team sowie mit den Patienten und den Angehörigen kommuniziert und abgestimmt werden.
„Viele Menschen möchten alt werden und immer mehr Menschen werden es heute auch, nur ALT SEIN will Niemand.“
Peter Plettenberg, Chefarzt der Klinik für Geriatrie
Welche Erkrankungen werden in der Akutgeriatrie behandelt?
Voraussetzung für die Aufnahme in die Akutgeriatrie ist das Vorliegen einer dringend behandlungsbedürftigen Erkrankung oder Verletzung - zum Beispiel nach einem Sturz mit anschließender operativer Behandlung. Die Altersmedizin behandelt sechs zentrale Symptomkomplexe: Immobilität, Irritabilität, Instabilität, Inkontinenz, Isolation und Insomnia.
Typische geriatrische Krankheitsbilder, die diese Syndrome auslösen, sind
- Frailty-Syndrom
- Chronische Schmerzen
- Diabetes mellitus
- Depressionen
- Frakturen durch Stürze
- Gangstörungen
- Gefäßerkrankungen
- Herzschwäche, Herzinfarkt
- Infektionen, wie Lungenentzündungen oder Harnwegsinfekte
- Inkontinenz
- Hirnleistungsstörungen, Anzeichen von Demenz
- Mangelernährung
- Schlaganfall
Selbstständigkeit bewahren – Mobilität erhalten
Ziel aller medizinischen und therapeutischen Maßnahmen der Geriatrie ist es, die Alltagsfähigkeit und Selbstständigkeit älterer Patienten zu erhalten, Lebensqualität zu verbessern und Pflegebedürftigkeit zu verhindern. Wir unterstützen unsere Patienten bei dieser Zielerreichung, sodass sie ihren Alltag im Haushalt allein oder mit Unterstützung bewältigen können.
In unserer Akutgeriatrie erhalten die Patienten einen individuellen und spezifisch auf sie angepassten Therapieplan. Dieser wird in enger Zusammenarbeit mit den Therapeuten sowie den Ärzten aufgestellt und regelmäßig an den Therapieerfolg angepasst. Mittels physiotherapeutischer Betreuung werden sie im Bereich der Aktivität kontinuierlich gefördert.
Ganzheitlicher Therapieansatz
Um Senioren mit Mehrfach-Krankheiten das Leben so angenehm wie möglich zu machen, braucht es einen ganzheitlichen Therapieansatz. Genau darum geht es bei der geriatrischen - also altersmedizinischen - Behandlung: Geriater blicken als Spezialisten nicht nur auf einzelne Symptome, sondern den Gesamtzustand des älteren Patienten.
Ein typisches Beispiel für diese Multimorbidität wäre eine hochbetagte Person, die an Herz- und Nierenschwäche sowie chronischen Schmerzen leidet. Auch die geistige Fitness lässt deutlich nach. Kommt es nun zu einem Sturz und einem Knochenbruch, kann dies überaus komplexe Auswirkungen auf die Gesamtgesundheit des Patienten haben. Der Sturz könnte zum Auslöser einer Kettenreaktion werden: So könnte der Patient künftig auf Hilfe im Alltag angewiesen sein, um zu essen, sich an- und auszuziehen oder zu waschen. Gleichzeitig wächst auch die Wahrscheinlichkeit für weitere Komplikationen wie erneute Stürze, Mangelernährung oder Infektionen durch unzureichende Hygiene.
Genau diese Kettenreaktion soll durch den ganzheitlichen Therapieansatz verhindert werden. Der Geriater wägt deshalb gemeinsam mit den anderen Fachärzten ab, welche Krankheiten tatsächlich mit Medikamenten behandelt werden sollten, um so wenige Nebenwirkungen wie möglich zu erzeugen. Zusätzlich setzt er auf nicht-medikamentöse Therapieformen wie Krankengymnastik, Ergotherapie, Sprach- und Schlucktherapie sowie soziale Maßnahmen.
Geriatrie ist immer Teamarbeit
Die Komplexität der notwendigen Maßnahmen erfordert die Einbeziehung einer ganzen Reihe von Berufsgruppen, deren Kompetenzen für die ganzheitliche Behandlung unverzichtbar sind. So ist dieses therapeutische Team in der Lage, die vielschichtigen Probleme geriatrischer Patienten zu benennen und ganz oder zum Teil zu lösen.
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Aktivierend-therapeutische Pflege
Die geriatrische Pflege hat zum Ziel, die Unabhängigkeit der pflegebedürftigen Person zu fördern und ihm dabei zu helfen, ein möglichst selbst bestimmtes Leben zu führen. Dabei werden die vorhandenen Ressourcen unserer Patienten aktiviert und genutzt. Kontinuierliche Begleitung und Motivierung sowie eine professionelle Unterstützung in allen Bereichen der Aktivitäten des täglichen Lebens bestimmen unseren Pflegealltag und somit den Therapieerfolg.
Der Patient wurde in der Akutgeriatrie aufgenommen, um zu lernen. Dies bedeutet er soll - weil dies auch sein Wunsch ist - wieder selbständiger werden. Angehörige sollten in diesem Fall beachten:
- Dem Patienten sollte nicht alles abgenommen werden. Verwöhnen ist zwar sehr schön, führt aber nicht zum Ziel.
- Der Betroffene sollte nie bevormundet werden: Helfen Sie ihm, sich selbst helfen zu können.
- Immer hinterfragen: Braucht der Mensch Hilfe oder einfach nur Zeit?
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Ernährungsberatung - Bei Fehl- und Mangelernährung oder bestimmten Erkrankungen wie Diabetes
Viele ältere Menschen sind mangelernährt, ohne es zu merken. Sie können aufgrund von bestimmten Medikamenten oder bei depressiven Verstimmungen den Appetit verlieren. Manche Patienten haben im Alter einen verminderten Geschmackssinn oder auch Probleme mit dem Kauen oder Schlucken. Eine Ernährungsberatung kann dem gezielt entgegenwirken.
Das Team unserer Ernährungstherapie berät schwerpunktmäßig bei
- Mangelzuständen
- Diabetes mellitus
- Adipositas
- Osteoporose
- Magen-, Leber- und Darmerkrankungen
- Wunschkost bei Unterernährung (z. B. infolge von Tumorerkrankungen, Magenresektion)
In enger Zusammenarbeit mit dem Küchenteam stellen sie Kostpläne nach den individuellen Bedürfnissen zusammen.
Ernährungsberatung
T +49 (0)4488 50-2365
Haus A / EG -
Physiotherapie - Krankengymnastische Programme, physikalische Therapien
Die Physiotherapie nimmt sich der Bewegungsstörungen des geriatrischen Patienten an. Unbeweglichkeit bedeutet auch für alte Menschen eine wesentliche Einschränkung der Lebensqualität. Entgegen einer weitverbreiteten Meinung können selbst hochbetagte Menschen nach schweren Erkrankungen unter kompetenter Anleitung speziell ausgebildeter Therapeuten wieder sitzen, stehen und gehen lernen.
In täglichen Einzeltherapien werden mit Hilfe spezieller Techniken das Wiedererlangen und Erhalten der Mobilität, die Verbesserung von Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer sowie Belastbarkeit, die Schulung von Bewegungsabläufen und Koordination und die Verbesserung des Gleichgewichts erarbeitet.
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Ergotherapie - Training von Wahrnehmung, Motorik, geistiger Leistungsfähigkeit, sozialen Kompetenzen
In der Ergotherapie erfolgt nach der umfassenden Befundaufnahme ein ausführliches sensomotorisches Training. Zudem lernen Patienten, sich trotz Bewegungseinschränkungen und Behinderungen im täglichen Leben zurechtzufinden.
- Alltagsorientiertes Training (Waschen, Ankleiden, Essen, Mobilität)
- Training der sensorischen und motorischen Fähigkeiten (u. a. Koordination, Feinmotorik)
- Kognitives Training / Hirnleistungstraining
- Angehörigenberatung und -schulung
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Logopädie - Förderung von Sprache, Sprechen, Schlucken
Der Aufgabenbereich der Sprachtherapeuten umfasst die Behandlung von Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen. Ein weiteres Ziel ist es, eine gestörte Schluckfunktion zu erkennen (FEES - Flexible Endoskopische Evaluation des Schluckens) und die Schluckfunktionen wiederherzustellen.
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Demenzsensible Versorgung
Mit dem Wort "Demenz" wird keine konkrete Krankheit beschrieben, sondern es steht als Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen. Die am meisten verbreiteten Demenzformen sind die Alzheimer- und die vaskuläre Demenz. Grundsätzlich ist die Demenz durch eine dauerhafte Beeinträchtigung bis hin zum Verlust der Gedächtnis- und Denkfähigkeit gekennzeichnet.
Der Aufenthalt in einer Klinik ist für Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, häufig eine emotional schwierige Situation, da die Veränderung des gewohnten Umfeldes oftmals extreme Verunsicherungen für die Patienten bedeuten.
Die mit der Krankheit verbundenen Einschränkungen und Verhaltensweisen können sich erschwerend auf das Miteinander im Klinik- wie auch im privaten Umfeld auswirken. Der professionelle Umgang mit Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, erfordert daher eine besonders hohe Sensibilität und besonderes Fachwissen der Mitarbeitenden.
Ihr Team der Geriatrie
Chefarzt
Chefarzt der Geriatrie
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mehr
Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Altersheilkunde (Geriatrie)
Zusatzbezeichnungen:
Notfallmedizin
Mitgliedschaften:
DGG, DGGG, DGP, BDI, ACRFDS
Medizinisch Geriatrische Assistentin
Stationsleitung
Stationsleitung E36, Geriatrie
Was folgt nach der geriatrischen Therapie?
Der Sozialdienst kümmert sich um alle Angelegenheiten rund um das Entlassmanagement. Das Team unterstützt Patienten und Angehörige für die Zeit nach dem stationären Aufenthalt und berät hinsichtlich sozialrechtlicher Fragen und Probleme.
Die Dauer der rehabilitativen Behandlung ist begrenzt! Patienten bzw. deren Angehörige sollten frühzeitig Kontakt mit dem Entlassmanagement aufnehmen, um die Möglichkeiten der anschließenden Betreuung und Versorgung zu besprechen - insbesondere wenn absehbar ist, dass die Alltagsfähigkeit nach dem Krankenhausaufenthalt noch nicht wieder hergestellt ist. Ziel ist eine lückenlose Betreuung, z. B. durch eine anschließende Rehabilitation, die Organisation eines Pflegedienstes oder die Aufnahme in eine Pflegeeinrichtung.
Unser Sozialdienst berät sie gerne zu folgenden Themen
- Sicherstellung der weiteren Versorgung und Unterstützung nach der Entlassung
- Beantragen von Pflegeleistungen, Pflegehilfsmitteln und geriatrischen Rehabilitationsleistungen
- Beratung hinsichtlich Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung
- Klärung betreuungsrechtlicher Angelegenheiten
- Mobilisation der sozialen Ressourcen unter Einbeziehung der sozialen Netzwerke
- Vermittlung externer Dienste (Hospizdienste, Selbsthilfegruppen, ambulante Pflegedienste)
Wie erfolgt die Aufnahme in die Akutgeriatrie?
Aufgrund der Multimorbidität älterer Menschen kann ein stationärer Aufenthalt nötig werden, wenn z. B. zur Herzschwäche, Altersschwäche oder chronischen Erkrankung etwas Akutes dazukommt oder sich eine chronische Erkrankung akut verschärft.
In diesen Fällen können niedergelassene Hausärzte ihre Patienten direkt in die Klinik für Geriatrie der Ammerland-Klinik einweisen. Zudem sind Sekundärverlegungen aus anderen Akutklinken und Pflegeeinrichtungen möglich. Diesbezüglich und bei Unsicherheit darf gerne für Beratung, Auskunft sowie Anmeldung der Kontakt zur Medizinisch Geriatrischen Assistentin gesucht werden.
Medizinisch Geriatrischen Assistentin
T +49 (0)4488 50-3338