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Nutzen Sie zur Terminvereinbarung gerne auch unsere Online-Terminanfrage (Fachbereich: Gefäß- und Thoraxchirurgie).
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Thoraxzentrum
Unser Leistungsspektrum
Das Thoraxzentrum der Ammerland-Klinik ist ein interdisziplinärer Zusammenschluss von Spezialisten zur Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Lunge und des Brustraums. Ein Schwerpunkt liegt in der Diagnostik und Therapie von Lungentumoren wie dem Bronchialkarzinom, und Tumoren des Rippenfells und der Brustwand. Eine besondere Expertise besteht in der Behandlung der jugendlichen Trichterbrust, in effektiven Behandlungsmethoden bei Schweißhänden und der minimalinvasiven Entfernung des Thymus bei Myasthenie (zertifiziertes Myasthenie-Zentrum) sowie in der Entfernung von sogenannten Tochtergeschwülsten (Metastasen) anderer Primärtumoren.
Unter der Leitung von Dr. Carsten Vogel arbeiten hier in Kooperation mit Lungenfachärzten, Thoraxchirurgen, Onkologen und Strahlentherapeuten alle entscheidenden Spezialisten Ihrer Behandlung im Team zusammen.
In unserer interdisziplinären Tumorkonferenz besprechen wir die für Sie optimale Diagnostik und Therapie. Weitere Informationen dazu finden Sie auch auf der Seite der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie.
Behandlungsschwerpunkte
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Onkologischer Bereich
- Thoraxsonografie (Ultraschall)
- Computertomografie / Kernspintomografie
- flexible und starre Bronchoskopie
- Narkosebronchoskopie
- diagnostische und therapeutische Thorakoskopie
- transösophageale Echokardiografie
- transbronchiale Tumorbiopsie
- CT-/Sonogestützte transthorakale Biopsie
- transösophageale Tumorbiopsie
- minimal-invasive operative Histologiesicherung
Ausführliche Informationen zum Thema Lungenkrebs finden Sie auf der Seite unseres Lungenzentrums.
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Nicht-onkologischer Bereich
- volumenreduzierende Chirurgie bei Lungenüberblähung (Lungen-Emphysem)
- jugendliche Trichterbrust
- krankhafte Schweißneigung der Hand / Achsel (Hyperhidrose)
- Pleura-Empyem
- offene / minimalinvasive Entfernung des Thymus
- Behandlung des Spontan-Pneumothorax
- chronische Veränderungen des Tracheostoma
- minimal-invasive Diagnostik interstitieller Lungenerkrankungen (thorakoskopisch)
- Notfall-Behandlung von Thorax- und Zwerchfellverletzungen
Minimal-invasive Operationsverfahren
In fast allen Bereichen der Chirurgie besteht eine starke Tendenz zu schonenderen, minimalinvasiven Operationsverfahren mit Hilfe einer Videokamera.
Bei der videoassistierten thorakoskopischen Lobektomie (VATS-Lobektomie) wird mit Hilfe der sogenannten „Schlüsselloch-Technik“ der krankheitstragende Lungenlappen über drei ein Zentimeter große Körperöffnungen entfernt. Die Operation erfolgt unter Kamerasicht: Mit einer stabartigen Videokamera wird die OP auf einen Monitor übertragen und der Chirurg kann das entsprechende Gebiet einsehen. Auch wenn minimalinvasive Lungenresektionen technisch anspruchsvoller als offene Standardoperationen sind, für den Patienten bringen sie deutliche Vorteile.
Das Verfahren ist nicht neu. Die Thorakoskopie wurde bereits 1910 von Hans-Christian Jacobaeus (1879 bis 1937) eingeführt und die erste VATS-Lobektomie erfolgte 2005 in den USA. Gleichartig war die Entwicklung in der Bauchchirurgie zum Beispiel bei der Entfernung der Gallenblase (erste laparoskopische Gallenblasenentfernung durch Erich Mühe im Jahr 1985). In Nordamerika und Europa werden mittlerweile etwa 20 Prozent der Lungenlappen mit der minimalinvasiven Technik entfernt. In der Ammerland-Klinik werden 80 Prozent der Eingriffe am Brustkorb (Thorax) per Videotechnik durchgeführt.
„Optimale Voraussetzungen bestehen durch die 03/2015 eröffneten Endoskopischen-Operationssäle“ (Bericht NWZ-online 03/2015).
Vorteile für den Patienten
Vorteile der endoskopischen Technik im Vergleich zur herkömmlichen Operation ist bei gleicher Effektivität und onkologischen Sicherheit die schnellere Genesung von der Operation durch reduzierten Operationsstress und eine bessere Immunantwort des Körpers. Die Atemfunktion erholt sich schneller, postoperative Komplikationen und der Schmerzmittelbedarf werden verringert und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt ist möglich, so dass schneller mit einer ggf. notwendigen Nachbehandlung (zum Beispiel einer Chemotherapie) begonnen werden kann. Das Gewebe im Bereich der Thoraxwand und die Rippen werden geschont und nicht zuletzt besteht auch ein kosmetischer Vorteil.
Individuell beraten und entscheiden
Diese schonendere Operationstechnik wird in den kommenden Jahren die Thoraxchirurgie weiter revolutionieren und geeigenten Patienten einen großen Vorteil bringen. Um anhand der individuellen Gegebenheiten die optimale Technik für eine operative Behandlung zu wählen, setzen wir auf eine langjährige Erfahrung in beiden Techniken.
Sollten Sie Fragen zu einer möglichen minimalinvasiven Behandlung haben, beraten wir Sie gerne persönlich nach Terminvereinbarung unter T 04488 50 5200.
Spezialisierung auf besondere Krankheitsbilder
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Trichterbrust
Die Trichterbrust ist eine Thorax-Deformation, die bei ungefähr einem von 1.000 Kindern vorkommt. In 80 Prozent der Fälle sind Jungen betroffen, bei Mädchen tritt die Deformation deutlich seltener auf. Das nach innen gerichtete Brustbein kann Druck auf lebenswichtige Organe ausüben, was zur Einschränkung des Organwachstums führen kann. Die Trichterbrust ist angeboren und „verwächst“ sich nicht im Kinder- und Jugendalter. Sie ist beim Säugling oft nur schwach ausgeprägt, nimmt in der Kindheit jedoch zu und verstärkt sich oft erheblich in der Pubertät.
Kinder und Jugendliche sind meist beschwerdefrei, da ihr Brustkorb noch dehnbar und elastisch ist, und die Organe sich oft ohne Funktionsverlust an die Verformung des Brustkorbs anpassen können. Die Trichterbrust kann aber zur Einengung des Brustraumes führen, und dadurch Herz- und Atembeschwerden und eine Minderung der Leistungsfähigkeit verursachen. Auch Rückenbeschwerden durch Fehlbelastung und vorzeitiger Verschleiß der Wirbelsäule sind nicht selten.
Betroffene Jugendlichen versuchen häufig, durch gekrümmte Haltung die Deformität vor der Umwelt zu verbergen, was Folgeschäden nach sich ziehen kann. Vor allem die psychische Belastung der Patienten in der Pubertät erzeugt einen oft unterschätzten, hohen Leidensdruck.
Vor allem Kinderärzte sollten die Eltern frühzeitig beraten und ihre Patienten bei entsprechend günstiger Deformation des Brustbeins kurzfristig zu einer fachkompetenten Beratung in der thorax-chirurgischen Abteilung der Ammerland-Klinik vorstellen.
Die Nuss-Methode
Diese minimal-invasive Technik wurde 1987 von Dr. Donald Nuss in Norfolk/Virginia (USA) entwickelt. Hierbei wird eine Stützplatte implantiert, die drei Jahre im Körper verbleibt. Sie drückt das Brustbein nach außen – quasi wie eine große Zahnspange. Bei dieser Operationstechnik sind lediglich zwei kleine Hautschnitte rechts und links des Thorax nötig, so dass die Nuss-Technik im Vergleich zur offen-chirurgischen Korrektur gleich mehrere Vorteile bietet:
- minimal-invasive Operationsmethode
- verkürzte Operationsdauer
- minimaler Blutverlust
- rasche Rekonvaleszenz
- sichere Langzeitkorrektur
- hervorragende kosmetische Langzeitergebnisse
Für wen ist die Nuss-Methode geeignet?
Die Nuss-Technik ist nicht für jeden Patienten geeignet. Folgende Kriterien müssen erfüllt sein:
- ideales Alter zwischen 10 und 16 Jahren, wenn Rippen und Knorpel weder zu weich noch zu starr sind
- Haller-Index (Verhältnis von Querdurchmesser des Thorax zur Strecke tiefster Trichterpunkt zu Wirbelsäule) von 3,2 oder höher
- Vorliegen von Beschwerden (Herzkompression, anormale Lungenfunktion, psychologische Leiden)
- möglichst symmetrische Trichterbrust (bei unsymmetrischen Trichterbrüsten kommt eventuell eine modifizierte Technik in Frage)
Nach der Operation
Am ersten oder zweiten Tag nach der Operation dürfen unsere Patienten mit Unterstützung bereits aufstehen, frühestens am fünften Tag wieder duschen oder baden. Die Entlassung ist möglich, sobald keine Unterstützung mehr notwendig ist.
Nach der Entlassung wird empfohlen:
- Schonung
- Atemübungen
- gerade Körperhaltung
- kein schweres Heben innerhalb der ersten zwei Monate
- kein Kontaktsport innerhalb der ersten drei Monate
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Schweißhände
Die primäre Hyperhidrosis, vor allem der Hände (Hyperhidrosis palmaris, mehr als 50 Prozent der Fälle), ist eine krankhafte Schweißneigung der Hände mit einer Häufigkeit von ca. 2,8 Prozent in der Bevölkerung. Auch die Achseln und die Gesichtshaut können betroffen sein. Die Zahl und Struktur der Schweißdrüsen selbst ist dabei normal, jedoch besteht eine pathologische, viel zu hohe Fehlsteuerung des sympathischen Nervensystems.
Vor allem die psychische Belastung der Patienten erzeugt einen oft unterschätzten, hohen Leidensdruck. Nicht selten besteht eine erhebliche Beeinträchtigung der normalen Sozialisation, den Aktivitäten des normalen Lebens (Schreiben, Autofahren) und sogar eine Einschränkungen in der Berufswahl.
Hautärzte sollten ihre Patienten frühzeitig beraten. Bei entsprechender Unzufriedenheit unter konservativer Therapie mit Salben, Reizstrom oder Botox-Injektionen ist die Vorstellung zur operativen Weiterbehandlung in die Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie der Ammerland-Klinik jederzeit möglich.
Effektiver Eingriff als Schlüsselloch-OP
Therapieprinzip ist eine Durchtrennung der Innervation der sympathischen Ganglien der entsprechenden Schweißdrüsenregion. Die nachweislich effektivste Behandlung ist die thorakoskopische Grenzstrang-Blockade über zwei fünf Millimeter große Zugänge. Der Eingriff kann beidseits ambulant, oder mit einer stationären Übernachtung durchgeführt werden. Eine Thoraxdrainage ist nicht notwendig. Der operative Eingriff dauert etwa 15 Minuten pro Seite. Der Primärerfolg und die Patientenzufriedenheit sind mit 85 bis 100 Prozent sehr hoch. Ein Wiederauftreten der Symptome (Rekurrenz)zeigt sich innerhalb eines Jahres lediglich bei ein bis drei Prozent der Fälle. Auch beim primären Morbus Raynaud lassen sich gute Ergebnisse erzielen.
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Pneumothorax (Luft im Pleuraspalt zwischen Lunge und Brustwand)
Der primäre Pneumothorax ist eine Luftansammlung zwischen dem sogenannten Rippenfell und dem Lungenfell durch eine Undichtigkeit der Lungenoberfläche. In der Regelsind junge, hochgewachsene Männer zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr betroffen. Oft sind es Raucher. Die Beschwerden sind oft untypisch wie ein atemabhängiges, stumpfes Brustgefühl oder eine plötzlich aufgetretene Luftnot unter Belastung.
Eine einfache Röntgenaufnahme zeigt die Diagnose und das Ausmaß bzw. die Behandlungsnotwendigkeit.
Bei erstem Auftreten und sonst gutem Gesundheitszustand des Betroffenen halten wir die einfache Drainagenbehandlung nach
den europäischen und nordamerikanischen Richtlinien für richtig und effektiv. Etwa 15 bis 35 Prozent der Patienten werden innerhalb des ersten Jahres ein Rezidiv auf der gleichen Seite erleiden.
Bei Lungengerüsterkrankungen, immer häufigerem Auftreten und einer erfolglosen Behandlung mit Drainage nach 5 bis 7 Tagen sollte eine Spiegelung des Thoraxraumes und die Verklebung der Lungenblätter (Pleura) in einer kurzen Operation erfolgen. Dies wird in rund 10 Prozent der Fälle erforderlich.
Die Vorstellung zur operativen Weiterbehandlung durch die Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie ist jederzeit möglich. Terminvereinbarung zur Beratung unter Telefon 04488 50-5200.
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Minimal-invasive Entfernung des Thymus bei Myasthenia gravis
Die neurologische Abteilung der Ammerland-Klinik ist seit 2010 von der Deutschen Myasthenie-Gesellschaft (DMG) als integriertes Myasthenie-Zentrum zertifiziert und verfügt damit neben Hamburg als einzige Klinik in Niedersachsen über eine qualifizierte Spezialambulanz für das seltene Krankheitsbild der Myasthenia gravis. Eine weitere Zertifizierung der DGM weist die Ammerland-Klinik als neuro-muskuläres Zentrum aus.
Bei Myasthenia gravis erfolgt der Eingriff als sogenannte Schlüsselloch-OP. In Koopertion mit dem behandelnden Neurologen führen wir nach entsprechender Diagnostik bei sinnvoller Indikation die minimal-invasive (thorakoskopische) Entfernung des Thymus hinter dem Brustbein durch.
Dieses besonders schonende Verfahren wirkt sich günstig auf Blutverlust und Schmerzempfinden aus, ist komplikationsärmer bezüglich Wundproblemen und fördert eine rasche Mobilität nach dem Eingriff. Natürlich steht die bessere Kosmetik bei den meist jungen Patienten im Vordergrund. Früher musste hierzu das Brustbein durchtrennt werden, ähnlich einer Herzoperation.
Die perioperative, tägliche, neurologische Beurteilung und Überwachung der Medikation durch den Neurologen (OA Dr. M. vom Dahl) und die minimal-invasive komplette Entfernung des Thymus mittels Schlüsselloch-Technik durch den Gefäß- und Thoraxchirurgen (OA Dr. C. Vogel) sind dabei entscheidend.
In der Therapie von komplexen, seltenen Erkrankungen zeigt sich erneut, dass nur die enge, interdisziplinäre Verzahnung von spezialisierten Abteilungen erfolgreiche Behandlungen möglich macht. Es behandelt nicht mehr nur eine Fachabteilung ein Krankheitsbild.
Eine Beratung zur operativen Therapie durch die Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie ist jederzeit möglich. Terminvereinbarung unter Telefon 04488 50-5200.
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Entfernung von Metastasen (Metastasektomie)
Besondere Fachkompetenz besteht in der Entfernung von sogenannten Tochtergeschwülsten (Metastasen) anderer Primärtumoren.
Durch die Entfernung von Metastasen bei Tumoren der Mamma, des Dickdarms, urologischen Tumoren und Keimzelltumoren läßt sich eine deutliche Verbesserung der Prognose erreichen. Je nach Größe, Zahl und Lage des Befundes bieten wir sowohl die thorakoskopische, minimal-invasive und offene Entfernung mit und ohne YAK-Laser an. Oft ist die Laser-Metastasektomie das gewebeschonenste Verfahren.
Zur Beratung ist eine aktuelle CT-Untersuchung notwendig, seit der nicht mehr als vier Wochen verstrichen sein dürfen.
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Expertise in der Implantation komplexer Herzschrittmacher-Systeme
Jährlich implantieren wir in Kooperation mit der kardiologischen Klinik unter Leitung von Dr. Kussebi in unserer Klinik ca. 320 Schrittmachersysteme. Damit gehören wir zu den zehn Prozent der deutschen Kliniken mit besonderer Erfahrung und Expertise auch bei komplexen SM-Systemen (zum Beispiel Drei-Kammer-Systeme gegen Herzinsuffiziens). Die deutsche Gesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie (DGHTG) hat deshalb eine besondere Zertifizierung für spezielle Implantations- und Revisionschirurgie von Herzschrittmachersystemen für unsere Abteilung ausgesprochen, die nur an große Implantationszentren vergeben wird und überregionale Bedeutung hat.
Als Thoraxchirurgen mit minimal-invasivem Schwerpunkt kann beispielsweise auch minimal-invasiv thorakoskopisch eine Schrittmacherelektrode von Außen an die linke Herzwand (epikardial) angelegt und so die Nachteile der offenen Herzoperation vermieden werden.
Ihr Team des Thoraxzentrums
Ansprechpartner
Leitender Oberarzt Gefäß- und Thoraxchirurgie
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Leiter der Thoraxchirurgie und des Shuntzentrums
Facharzt Gefäßchirurgie, Thoraxchirurgie, Endovascularchirurgie, Phlebologie, Spezielle Schrittmacherchirurgie (DGHTG)
Zusatzbezeichnungen: Rettungsmedizin, Kardiale Device-Chirurgie
Oberarzt der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie
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Facharzt für Thoraxchirurgie
Zusatzbezeichnung: Notfallmedizin, DEGUM zertifiziert