Gerhard Oltmanns
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Demenzbeauftragter
Ein Krankenhausaufenthalt ist für jeden Patienten eine schwierige Situation. Doch ein an Demenz erkrankter Mensch erlebt dies noch stärker: Die gewohnte Umgebung und bekannte Personen fehlen, die Orientierung geht verloren. Deshalb stellt ein Krankenhausaufenthalt für ihn eine Ausnahmesituation dar.
In einer immer älter werdenden Gesellschaft ist es enorm wichtig, sensibel auf genau diese Situation und die Bedürfnisse demenzieller Patienten einzugehen. Unser Demenzbeauftragter steht einerseits den Patienten und Angehörigen während des Klinikaufenthalts zur Seite, und möchte andererseits die grundlegenden Strukturen und die allgemeine Versorgung demenzfreundlich gestalten.
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Was ist Demenz?
Demenz ist ein Überbegriff für eine fortschreitende Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit. Zu Beginn der Demenz sind häufig das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit gestört, im weiteren Verlauf verschwinden auch eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Menschen mit Demenz verlieren so mehr und mehr die während ihres Lebens erworbenen Fähigkeiten. Dadurch kann sich ebenso die Persönlichkeit verändern.
Eine Demenz ist vor allem durch diese Symptome gekennzeichnet:
- Verlust des Kurzzeitgedächtnisses
- Einschränkung bei der Kommunikation und Sprache
- Einschränkung des Denkvermögens
- Auffälliges Verhalten oder psychische Instabilität
- Veränderung von Wahrnehmung und Orientierung
Demenzerkrankungen können viele verschiedene Ursachen haben, die medizinisch abgeklärt werden müssen. Die häufigste demenzielle Erkrankung ist die Alzheimer-Demenz. Niemand weiß wirklich, wie es in einem Menschen mit Demenz aussieht, denn nur im Anfangsstadium können sich die Betroffenen selbst mitteilen. Später müssen die Angehörigen, Betreuenden und Pflegenden erfühlen, wie es dem Demenzerkrankten geht, was er benötigt und was ihm gut tut.
Aufgaben unseres Demenzbeauftragten
Eine zentrale Aufgabe des Demenzbeauftragten ist es, alle Berufsgruppen in unserer Klinik für die Bedürfnisse der demenzkranken Patienten zu sensibilisieren. Der professionelle Umgang mit Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, erfordert daher Empathie und besonderes Fachwissen der Mitarbeitenden.
- Mitwirkung an einer ganzheitlich ausgerichteten Versorgung, die sich an den besonderen Bedürfnissen von Patienten mit Demenz orientiert
- Anpassung der Ausstattung in der Klinik
- Optimierung der Versorgungsprozesse und -abläufe
- Beratung von Angehörigen, Pflegekräften sowie Ärzten
- Schulung von Mitarbeitenden
- Schulung von Ehrenamtlichen für die direkte Patientenbegleitung
- Ansprechpartner für Einweisende und Pflegeheime
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Verwirrtheit - Der Unterschied zwischen Demenz und Delir
Durch einen Ortswechsel, der damit verbundenen fremden Umgebung und dem Kontakt zu vielen fremden Personen, kommt es, gerade bei älteren Menschen, im Falle eines Krankenhausaufenthaltes, oft zu einer akuten Verwirrtheit - dem Delir.
Das Delir ist ein plötzlicher Verwirrtheitszustand, der innerhalb weniger Stunden oder Tage auftritt. Die Patienten neigen zu verminderter oder gesteigerter Aktivität. Beide Zustände können auch wechseln und von Phasen des normalen Verhaltens unterbrochen werden.
Die Patienten wirken oft wie ausgetauscht und nicht mehr wie sie selbst. Sie sind also zum Beispiel erregt und unruhig und kurz darauf schläfrig. Häufig kommt es auch zu einer Störung des Tag-Nacht-Rhythmus.Was trägt zu einem Delir bei?
Ein Delir wird durch verschiedene Stressfaktoren ausgelöst, die das Gehirn beeinträchtigen können. Dazu gehören akute körperliche Erkrankungen (z. B. Entzündungen, Herzinfarkt, Schlaganfall), eine Operation, Flüssigkeitsmangel, starke Schmerzen, eine fremde Umgebung oder auch Medikamente.
Patienten mit Vorerkrankungen des Gehirns (z. B. Schlaganfall, Demenz, Depression) sind besonders gefährdet. Bei älteren Menschen liegen oft mehrere Auslöser gleichzeitig vor, weshalb auch sie besonders delirgefährdet sind.
Wie lange dauert ein Delir an?
Die Dauer eines Delirs ist unterschiedlich. Es kann Tage, manchmal aber auch Wochen oder Monate dauern und lässt sich nicht genau vorhersagen.
Generell ist ein Delir nicht mit einer Demenz gleichzusetzen: Eine demenzielle Erkrankung entwickelt sich langsam, ein Delir dagegen entsteht rasch, oft buchstäblich über Nacht.