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Klinik für Urologie und Kinderurologie
Unser Leistungsspektrum
Die Urologie beschäftigt sich mit Funktionen und Krankheiten des Harntraktes und der Sexualorgane. Das Fachgebiet umfasst unter anderem die Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harnwege mit Harnblase und betrifft Frauen, Männer und Kinder. Speziell bei Männern behandeln Urologen auch Krankheiten der männlichen Geschlechtsorgane, also der Hoden, Nebenhoden, Samenleiter und Samenbläschen sowie der Prostata.
Unsere Klinik für Urologie und Kinderurologie behandelt jährlich über 3.000 stationäre Patienten (DRG) und verfügt über 43 Betten, die sich auf zwei Stationen verteilen. Damit gehört sie zu den großen urologischen Kliniken in Deutschland. Chefarzt ist Prof. Dr. Ingo Kausch von Schmeling. Modernste technische Geräte und fundiertes medizinisches Know-how bilden die Basis für die optimale Diagnostik und Therapie urologischer Krankheitsbilder – orientiert an den individuellen Wünschen und Bedürfnissen unserer Patienten. Dabei stehen uns alle operativen und konservativen Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Insgesamt führen wir jährlich mehr als 6.000 urologische Operationen durch. Wir legen großen Wert auf den Einsatz von minimalinvasiven Operationstechniken und Roboterchirurgie.
Ein großer Schwerpunkt der Klinik ist die Uroonkologie, also die operative und medikamentöse Behandlung von urologischen Krebserkrankungen. Die Klinik ist seit 2014 als zertifiziertes Prostatazentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft anerkannt. Im Februar 2022 folgte aufgrund der Qualifikation bei Operationen und der medikamentösen Tumortherapie die nur selten vergebene Zertifizierung als Uroonkologisches Zentrum. Die Klinik ist zudem ein international anerkanntes Zentrum für die Implantation künstlicher Schließmuskel und Penisprothesen. Mit jährlichen Überprüfungen durch die Zertifizierungsstelle sorgen wir für eine Sicherstellung unserer hohen Standards bei der interdisziplinären Behandlung von Prostatakrebserkrankungen.
Von der Deutschen Kontinenz Gesellschaft ist die Klinik für Urologie gemeinsam mit der Frauenklinik und der Allgemein- und Viszeralchirurgie als interdisziplinäres Beckenboden- und Kontinenzzentrum zertifiziert und anerkannt.
Behandlungsschwerpunkte
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Urologische Onkologie (operativ und konservativ)
Jede vierte Krebserkrankung betrifft das Fachgebiet Urologie. Bei Männern ist der Prostatakrebs das häufigste Krebsleiden. Hodenkrebs ist eine der wenigen bösartigen Erkrankungen, die schon in jungem Alter auftreten. Bei Frauen und Männern wird zudem nicht selten Harnblasen- oder Nierenkrebs diagnostiziert. Andere Erkrankungen wie Peniskrebs, Nierenbecken- oder Nebennierenkrebs sind seltener.
Die Behandlung bösartiger Tumore erfordert vielfach die chirurgische Entfernung. Wir bieten alle gängigen offenen und laparoskopischen Operationsverfahren an. Nierentumore können häufig über der sogenannten „Schlüssellochchirurgie“ behandelt werden.
Speziell bei Prostatakrebsoperationen wird neben onkologischer Sicherheit Wert auf gute funktionelle Resultate gelegt, insbesondere durch nerverhaltende Operationstechnik unter Verwendung von Lupenbrillen, intraoperativer Schnellschnittuntersuchung u.a.
Ein weiterer Schwerpunkt sind Harnblasenkrebserkrankungenn, bei der wir von der schonenden Gewebeentnahme unter Fluoreszenzdiagnostik (PDD) bis hin zur Harnersatzblase (Neoblase) alles anbieten.
Nicht selten ist zusätzlich oder alternativ zur Operation eine medikamentöse Therapie (Chemotherapie, Immuntherapie) erforderlich. Die Klinik für Urologie ist entsprechend qualifiziert und führt Therapien selbst durch.Um eine optimale fächerübergreifende Behandlung sicherzustellen, werden besondere Fälle in der interdisziplinären Prostatakonferenz und in der Tumorkonferenz des Hauses diskutiert. Neben dem operativen Fach nehmen zusätzlich Hämatoonkologen, Strahlentherapeuten und Radiologen teil.
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Steintherapie (minimal-invasiv, endoskopisch und perkutan)
Für die Therapie von Nieren- und Harnleitersteinen kommen vielfältige Möglichkeiten in Betracht. Je nach Steinzusammensetzung können manche Steine medikamentös behandelt werden, oft müssen Steine jedoch operativ entfernt werden. Dabei kann der Zugang schonend über Blasenspiegelung erfolgen (flexible Ureterorenoskopie) oder bei größeren Steinen direkt minimalinvasiv über die Flanke (Mini-PNL). Steine werden dabei direkt entfernt oder mit einem Laser zertrümmert. Größere Operationen sind nicht mehr erforderlich.
Alle endoskopischen Operationsverfahren werden bei uns regelmäßig durchgeführt. Im Rahmen der Diagnosestellung und Therapie wird überdies immer eine Steinanalyse und eine Suche nach möglichen (z. B. hormonellen) Ursachen sowie eine Ernährungsberatung betrieben.
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Harnröhren- und Beckenbodenchirurgie z. B. bei Inkontinenz
Harntransportstörungen werden bei Frauen oft durch Inkontinenz oder Senkungszuständen verursacht (s. Beckenbodenzentrum). Bei Männern ist oft die gutartige Prostatavergrößerung anzuschuldigen (siehe Prostataadenom). Nicht selten treten Verengungen des Harntraktes mit entsprechenden Ablaufstörungen auf. Nierenbeckenabgangsengen sind meist angeboren und manifestieren sich im Laufe des Lebens. Nach Funktionsdiagnostik, u. a. mittels Nierenscintigraphie, führen wir, wenn erforderlich, operative Korrekturen streng laparokopisch durch, sodass keine störenden Narben resultieren.
Speziell nach Voroperationen, Verletzung oder Bestrahlungen treten nicht selten Engen der Harnröhre auf. Meist kann man eine solche Enge durch einen kleinen endoskopischen Eingriff beheben. In hartnäckigen Fällen kann eine offene Operation erforderlich werden. Hier hat sich heute die Harnröhrenplastik mit Verwendung von körpereigener Mundschleimhaut etabliert und wird von uns oft erfolgreich durchgeführt.
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Therapie von urologischen Erkrankungen bei Kindern
Für unsere kleinen Patienten haben wir ein eigene Sprechstunde am Montag eingerichtet. Häufige Erkrankungen sind kindliches Einnässen oder Fehlbildungen wie z. B. Phimose und Hodenhochstand.
Im Rahmen der Sprechstunde findet eine umfassende Anamnese sowie Diagnostik z. B. mittels Ultraschall oder Beckenboden-EMG statt – alles Dinge, die nicht „wehtun“. Falls erforderlich werden über unser ambulantes Operationszentrum Korrektureingriffe in Kurznarkose durchgeführt.
Größere stationäre Operationen z. B. bei Hypospadien oder Epispadien werden bei uns aktuell nicht angeboten, da keine Pädiatrie vorgehalten wird.
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Behandlung des Prostataadenoms
Bei der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung (Adenom oder auch BPH genannt) gibt es mittlerweile zahlreiche Behandlungstechniken. Zunächst wird in den meisten Fällen medikamentös behandelt. Die klassische Resektion (TUR) wird heute bei uns schonend als bipolare Niederdruck-TUR durchgeführt.
Ein besonders niedriges Blutungsrisiko hat die Vaporisation der Prostata. Bei dieser Technik kommt die bipolare Vaporisation oder Verdampfung mittels Greenlightlaser zum Einsatz.
Als dritte Option steht die Prostataenukleation zur Verfügung. Ob medikamentöse Behandlung, Resektion, Enukleation oder Vaporisation erörtern wir mit Ihnen in einem Beratungsgespräch.
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Urologische Prothetik (künstliche Schließmuskel und Schwellkörperimplantate)
Bei schwerwiegenden Schädigungen des Blasenschließmuskels z. B. nach Operationen, kann die Implantation von Harnröhrenbändern bis hin zu künstlichen Schließmuskeln erforderlich sein.
Schwellkörperimplantate sind sinnvoll bei fortgeschrittenen Fällen von Durchblutungsstörungen oder Nervenstörungen des Penis. Unsere Klinik ist auf diesem Gebiet der Prothetik ein international anerkanntes Zentrum für urologische Prothetik und wurde als „Center of ecellence“ ausgezeichnet.
Für die überregionale Versorgung der Patienten ist eine eigene Sprechstunde eingerichtet.
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Urologische Diagnostik (Urodynamik, MRT-Fusionsbiopsie, Elastographie uva)
Vor einer Therapie steht die umfassende Diagnostik. Hier ist die Ammerland-Klinik sehr modern aufgestellt.
In der Urologie wird neben Ultraschallgeräten neuester Generation, modernem Urodynamik-Arbeitsplatz, photodynamischer Diagnostik u. a. aktuell die MRT-Fusionsbiopsie der Prostata angeboten (s. Prostatazentrum).
In der Radiologie und Nuklearmedizin sind modernste Großgeräte u.a. für MRT, CT- und Scintigraphie-Untersuchungen vorhanden. Erforderliche konsiliarische Untersuchungen wie z. B. in der Kardiologie oder Neurologie können durch gute interdiziplinäre Zusammenarbeit rasch erfolgen.
Ein weiterer Schwerpunkt: Roboterchirurgie
Die erfahrenen Operateure der Klinik für Urologie und Kinderurologie operieren seit September 2022 mit einem Roboter-Assistenzsystem (Da Vinci).
Kurz vorweg: Roboterassistierte Chirurgie bedeutet nicht, dass Sie von einem Roboter operiert werden. Vielmehr dient der Roboter als verlängerter Arm des Operateurs. Der Roboter selbst kann keine eigenständigen Bewegungen ausführen.
Die roboterassistierte Chirurgie ist eine Weiterentwicklung der minimal-invasiven Chirurgie, welche in der Ammerland-Klinik bereits seit vielen Jahren eingesetzt wird. Dabei werden die Operationsinstrumente über kleinste Inzisionen in der Haut des Patienten eingeführt.
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Was bedeutet roboterassistierte Chirurgie?
Unser Da Vinci-Operationssystem der neuesten Generation besteht aus einer Chirurgen-Konsole, einem Rechnerturm und einem Patientenwagen.
An der Konsole steuert der Operateur die vier Roboterarme mitsamt der Instrumente, die am Patientenwagen befestigt sind, sowie die Kamera. Die Steuerung wird über den Rechnerturm kommuniziert, der zwischen den Komponenten agiert und die Handbewegungen des Operateurs in präzise Bewegungen der Instrumente übersetzt. Der Roboter führt somit keine eigenständigen Bewegungen aus, sondern arbeitet als verlängerter Arm des Operateurs. Wird beispielsweise der Kontakt zur Konsole unterbrochen, stellt auch der Da Vinci umgehend seine Arbeit ein.
Durch eine optische Einheit innerhalb der Konsole sieht der operierende Arzt das Operationsfeld dreidimensonal und 10-fach vergrößert. So können feine Strukturen wie Nerven oder Gefäße noch besser erkannt werden, sodass die Genauigkeit von Schnitten und der Einsatz von Instrumenten noch präziser sind.
Am Operationstisch arbeitet zeitgleich ein OP-Team, welches den Operateur unter anderem mit dem Einsatz zusätzlicher Instrumente unterstützt.
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Behandlungsmöglichkeiten mit dem Da Vinci
Unsere Operateure sind auf die Da Vinci-Operationstechnik spezialisiert und haben ein umfangreiches Schulungsprogramm durchlaufen.
In der Klinik für Urologie und Kinderurologie assistiert das Da Vinci-Robotersystem insbesondere bei:
- Radikalen Prostatektomien (Prostataentfernung),
- Nieren- und Nierenteilresektionen (Nierenentfernung),
- Radikalen Zystektomien (Harnblasenentfernung),
- Nierenbeckenplastiken oder
- Kolposakropexien.
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Vorteile der roboterassistierte Chirurgie
- die 10-fache Vergrößerung und die 3D-Darstellung des Operationsbereiches machen sogar feinste anatomische Strukturen exakt sichtbar,
- selbst das geringste Zittern der Hände wird "herausgefiltert" und die einzelnen Operationsschritte werden so mit größtmöglicher Präzision ausgeführt,
- feinste Gewebestrukturen, Nerven und Gefäße werden während der Operation bestmöglich geschont,
- die Gelenke des Roboters machen 360-Grad-Bewegungen auf kleinstem Raum möglich, sodass die Bewegungsfreiheit des menschlichen Handgelenks weit übertroffen wird,
- geringere Operations- und Wundschmerzen,
- bessere kosmetische Ergebnisse durch kleinere Narben,
- noch schnellere Erholung und Mobilität nach der Operation,
- schnelle Entlassung aus der stationären Behandlung.
Ihr Team der Urologie und Kinderurologie
Chefarzt
Chefarzt der Urologie und Kinderurologie, Leitung Prostata- und Beckenbodenzentrum
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Zusatzbezeichnungen: Medikamentöse Tumortherapie, Andrologie, Urologische Chirurgie
Oberärzte
Leitender Oberarzt der Urologie und Kinderurologie
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Zusatzbezeichnungen: Medizinische Informatik
Geschäftsführender Oberarzt der Urologie und Kinderurologie, Koordinator Prostatazentrum
Oberärztin der Urologie und Kinderurologie, Koordinatorin Uroonkologisches Zentrum
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Zusatzqualifikationen: Medikamentöse Tumortherapie i.d. Urologie, Ermächtigung für die ambulante kinderurologische Sprechstunde, Palliativmedizinerin
Oberarzt der Urologie und Kinderurologie
Oberärztin der Urologie und Kinderurologie
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Zusatzqualifikationen: Hygienebeauftragte