2. Mai 2024
Erfolgreiche Zertifikatserweiterung: Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert Viszeralonkologisches Zentrum der Ammerland-Klinik
Als integraler Bestandteil des Onkologischen Zentrums werden in der Viszeralonkologie der Ammerland-Klinik jährlich über 300 Patienten mit bösartigen Tumoren des Verdauungstraktes und der inneren Organe im Bauchraum behandelt. Im Februar 2024 erfolgte nun erstmalig die Zertifizierung des Viszeralonkologischen Tumorzentrums unter der Leitung von Dr. Muneer Deeb nach den strengen Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft.
Im gesamten Magen-Darm-Bereich eines Menschen können Tumoren entstehen. Darmkrebs ist mit 55.000 Neuerkrankungen pro Jahr eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Dagegen sind Speiseröhren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs eher seltener, dafür werden sie jedoch als aggressive Krebsarten eingeordnet. Die allgemeine Schwierigkeit in der Viszeralonkologie ist, dass Tumoren des Verdauungssystems in frühen Stadien meist wenige Beschwerden verursachen und die Diagnose infolge dessen häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium gestellt wird. Eine optimale Therapie gelingt deshalb nur, wenn die beteiligten medizinischen Fachbereiche eng zusammenarbeiten und sich regelmäßig abstimmen. Aus diesem Grund und um Betroffenen einen Anhaltspunkt für die Suche nach einem qualifizierten Behandlungspartner zu bieten, werden Krebszentren durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Ein zertifiziertes Zentrum erfüllt somit die hohen Qualitätskriterien der DKG und verfügt über ausreichend Erfahrung in der Therapie der entsprechenden Krebsarten.
Viszeralonkologisches Zentrum mit drei Tumorschwerpunkten
In der Ammerland-Klink ist die fachübergreifende Behandlung von Krebserkrankungen ein medizinischer Schwerpunkt. So wurde das Darmkrebszentrum bereits im Jahr 2006 durch die DKG zertifiziert und besteht seither die jährlichen Überprüfungen erfolgreich. Nun wurde der Ammerland-Klinik ihre Expertise für Krebserkrankungen der Verdauungsorgane erneut bestätigt: Mit der Erstzertifizierung des Pankreaszentrums und des Speiseröhrenzentrums bildet das Darmzentrum künftig ein „Viszeralonkologisches Zentrum“. In einem mehrtägigen Audit prüften die Auditoren der DKG nicht nur die Fallzahlen und Behandlungsergebnisse, sondern auch die Qualitätsstandards jedes einzelnen Schrittes der Tumortherapie von der Diagnose bis zur Nachsorge.
Deutschlandweit bislang nur 155 Kliniken zertifiziert
„Die Zertifizierung ist eine Bestätigung der wertvollen Arbeit und unterstreicht das hohe Niveau der viszeralonkologischen Versorgung in unserer Region. Insgesamt konnten bislang nur 155 Kliniken in Deutschland und 18 Kliniken in Niedersachsen eine Zertifizierung als Viszeralonkologisches Zentrum erlangen, viele davon allerdings mit nur zwei Schwerpunkten“, erläutert Dr. Muneer Deeb, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Viszeralonkologischen Zentrums „Dies ist ein Teamerfolg, auf den wir stolz sind und der unseren lange bestehenden onkologischen Schwerpunkt offiziell bescheinigt“. Im Viszeralonkologischen Zentrum arbeiten Chirurg*innen, Gastroenterolog*innen, Onkolog*innen, Radiolog*innen, Patholog*innen und Strahlentherapeut*innen eng vernetzt interdisziplinär zusammen. Unverzichtbare Ergänzungen des Behandlungsnetzwerkes sind unter anderem die Humangenetik, Ernährungsberatung, Psychoonkologie, onkologische Fachpflege, der Sozialdienst und ein engagiertes Palliativteam.
Individuelles Behandlungskonzept für Krebspatienten
„Eines der wichtigsten Organe ist die wöchentliche Tumorkonferenz. Ein jeder an Krebs erkrankte Patient wird hier von allen beteiligten Fachdisziplinen besprochen und infolge dessen ein für ihn individuell abgestimmter Therapievorschlag erstellt“, erklärt Dr. Mark-Peter Ufen, Leiter des Onkologischen Zentrums. Oftmals kann im Zuge der Therapie eine vollständige operative Entfernung des Tumors erzielt werden. „Seit der Einführung des roboterassistierten Operationssystems können wir in vielen Fällen die, bei diesen Tumorerkrankungen, oft großen operativen Eingriffe noch schonender durchführen“, betont Dr. Deeb. „Dies verringert die Schmerzen und führt zu einer schnelleren Mobilität nach der Operation.“
Orientierungshilfe für Betroffene
Auch der Medizinischer Geschäftsführer und Chefarzt der Gefäß- und Thoraxchirurgie, Dr. Peter Ritter, freut sich über das neu zertifizierte Zentrum: „Von fachübergreifenden Zentren, wie dem Darm-, Pankreas- und Speiseröhrenkrebszentrum und dem übergeordneten Viszeral-onkologischen Zentrum profitieren insbesondere die betroffenen Patienten. Die Empfehlung durch die DKG gibt ihnen die Sicherheit in der Ammerland-Klinik mit höchsten medizinischen Standards behandelt zu werden. Dies wäre nicht möglich, ohne unser starkes Netzwerk an internen und externen Kooperationspartnern. Jeder Einzelne trägt täglich dazu bei, dass unsere Patienten von der bestmöglichen Behandlung profitieren.“
Bildunterschrift: Nahmen die Zertifikate, stellvertretend für das gesamte Team, stolz entgegen, v. links: Dr. Mark-Peter Ufen, Leiter des Onkologischen Zentrums, Maymoon Al-Haj, Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. Muneer Deeb, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. Peter Ritter, Med. Geschäftsführer, Dr. Anke Lenz, Leitende Oberärztin der Allgemein- und Viszeralchirurgie.