11. Dezember 2023
Feuerwehrübung unter Realbedingungen im Klinikzentrum
Am Montag, den 4. Dezember 2023 um 19.34 Uhr rückten die Freiwillige Feuerwehr Westerstede und die Einheit Hollwege zu einem Feueralarm über die Brandmeldezentrale beim Klinikzentrum Westerstede an.
Nachdem der erste Angriffstrupp bei der Erkundung der Station E26 über Funk „starke Verrauchung im Flur, Erkundung läuft weiter“ meldete, rüsteten sich weitere Kräfte aus, um eine mögliche Menschenrettung einzuleiten. Parallel brachten sich nachalarmierte Kräfte in Stellung, um eine Wasserversorgung zur Brandbekämpfung aufzubauen. Insgesamt waren zu dem Zeitpunkt bereits zwölf Einheiten mit 72 Feuerwehrkameraden*innen, davon 30 Atemschutzgeräteträger, vor Ort. Weitere Einheiten wurden zur Bereitstellung über die Leitstelle nachalarmiert.
Eine weitere Meldung kam: „Es werden zehn Patient*innen und eine unbekannte Anzahl an Personal vermisst. Es wird Material zur Rettung benötigt. Einsatzort: 2. OG, Gebäude E.“
Während die Menschenrettung bereits im vollen Gang war, wurde den Rettungskräften langsam bewusst, dass es sich um eine Übung unter Realbedingungen handelt. Nach Rettung aller Personen aus dem Brandabschnitt und eingeleiteter Brandbekämpfung wurde die Übung durch den Einsatzleiter der Feuerwehr beendet und die Aufräumarbeiten eingeleitet.
In den letzten Jahren kam es häufiger auch zu Bränden in regionalen Kliniken. Bundesweit wurden 2023 ungefähr 100 Brandfälle in den Kliniken dokumentiert - mit zahlreichen verletzten Personen und drei Todesfällen (Quelle: bvfa). Damit es im Klinikzentrum im Ernstfall nicht soweit kommt, werden regelmäßig Feuerwehrübungen durchgeführt. Die Besonderheit an dieser Übung war hingegen, dass die Kamerad*innen im Vorfeld nicht über die Übung informiert wurden und demnach davon ausgehen mussten, dass es sich um eine reale Gefahr handelt.
Bei der unmittelbaren Nachbesprechung der Übung im Klinikzentrum wurde betont, wie wichtig es ist, regelmäßig solche Übungen in der Klinik durchzuführen. In einer Brandsituation steigt der Adrenalinpegel, trotzdem muss Ruhe bewahrt werden und die Einsatzkräfte dürfen den Überblick nicht verlieren. Dies gelingt nur, mit ausreichend Routine. Entscheidend ist außerdem die Lageerkundung vor Ort und die zügigen Meldungen an die Einsatzleitung.
Die Brandschutzbeauftragten der Ammerland-Klinik und des Bundeswehrkrankenhauses pflegen einen guten Kontakt zu den Freiwilligen Feuerwehren und freuen sich über die gute Zusammenarbeit. Falls es zu einem Brand kommen sollte, kommt es darauf an, dass die Kamerad*innen die Wege und Abläufe im Klinikzentrum erprobt und sicher abrufen können.