4. Juli 2024
Neuer Chefarzt begrüßt: Ammerland-Klinik startet mit einer Fachabteilung für Geriatrie
Die Fachabteilung für Geriatrie, unter der Leitung von Chefarzt Peter Plettenberg, ist zum 1. Juli 2024 gestartet und kümmert sich um die Versorgung von Patient*innen, die meist älter als 70 Jahre sind und unter alterstypischen Erkrankungen leiden.
Das Alter bringt für die meisten Menschen Veränderungen in psychischer, körperlicher oder geistiger Form mit sich. Die medizinische Fachrichtung Geriatrie befasst sich mit krankhaften Veränderungen des Alters und wird deshalb auch als Altersmedizin bezeichnet. „Für Niedersachsen wird für das Jahr 2031 ein Anteil der über 65-Jährigen auf über 30 Prozent prognostiziert“, berichtet Peter Plettenberg, neuer Chefarzt der Geriatrie in der Ammerland-Klinik „Dieser demografische Wandel macht das Fachgebiet der Altersmedizin unerlässlich. Unser Ziel ist es, akutstationär aufgenommene Patient*innen wieder in die Lage zu versetzen, in ihre gewohnte Umgebung zurückzukehren, um dort selbstständig ihren Alltag zu bestreiten.“
Peter Plettenberg ist zum 1. Juli 2024 aus Varel in die Ammerland-Klinik gewechselt. Zuvor sammelte er umfangreiche Erfahrung auf dem Fachgebiet der Geriatrie in anderen Kliniken. „Mit Peter Plettenberg begrüßen wir einen langjährig erfahrenen Geriater“, freut sich der Medizinische Geschäftsführer Dr. Peter Ritter „Er hat bereits einige geriatrische Abteilungen auf- und ausgebaut. Somit sind wir überzeugt, mit ihm einen erfahrenen Praktiker mit großer Expertise gewonnen zu haben, der die Abteilung und das Team gut etablieren wird.“ Damit erweitert die Ammerland-Klinik ihr medizinisches Leistungsspektrum um die spezialisierte Versorgung älterer Patient*innen.
Hauptgeschäftsführer Axel Weber erklärte: „Das Ammerland wird zunehmend älter. Aus diesem Grund ist es eine folgerichtige Entscheidung hier am Standort Westerstede eine Geriatrie aufzubauen und dem demografischen Wandel damit Rechnung zu tragen. Außerdem ist eine Akutgeriatrie für das Klinikzentrum Westerstede auch deshalb wichtig, weil bestimmte Behandlungen nur noch von den Krankenkassen bezahlt werden, wenn ein Krankenhaus eine, auf ältere Patient*innen spezialisierte, Fachabteilung vorhält.“
Komplexität der Erkrankungen steigt im Alter
Peter Plettenberg erklärt, was Geriatrie genau ist: Da akute Krankheiten im Alter häufiger schwerer verlaufen als bei jüngeren Menschen und in der Regel mehrere Erkrankungen gleichzeitig vorliegen, benötigen ältere Menschen eine spezielle und altersgerecht ausgerichtete medizinische Versorgung. Dafür werden die Patient*innen über einen längeren, in der Regel etwa zweiwöchigen Zeitraum begleitet. Mithilfe des geriatrischen Assessments werden unter anderem die Auswirkungen der Erkrankungen auf die Selbstständigkeit, die Hirnleistung, das Vorliegen einer Depression oder Demenz, das Sturzrisiko und die Alltagskompetenz erfasst.
Geriatrischer Erfolg nur im interdisziplinären Team möglich
Gemeinsam mit Herrn Plettenberg startet ein Team aus bislang 18 Pflegefachkräften und Pflegeassistent*innen in die neue Aufgabe. In den kommenden Monaten lernen sie sich kennen, bauen die geriatrische Fachabteilung zusammen auf und legen den Grundstein für eine individuelle altersgerechte Behandlung mit aktivierend-therapeutischer Pflege und Rehabilitation. Zu dem Team gehören ebenso Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen, Neuropsycholog*innen, Demenzbeauftragte sowie Sozialarbeiter*innen. Eine enge Zusammenarbeit mit den internistischen, chirurgischen, uro- sowie gynäkologischen und orthopädischen Fachabteilungen des Klinikzentrums stellt sicher, dass die Patient*innen auf kurzem Weg spezifisch geriatrisch und gleichzeitig organspezifisch, durch die etablierten Fachabteilungen, versorgt werden.
Auch Hausärzte und andere Akutkliniken können Patient*innen einweisen
Aufgrund der Multimorbidität älterer Menschen kann ein stationärer Aufenthalt nötig werden, wenn z. B. zur Herzschwäche, Altersschwäche (das sog. Frailty-Syndrom) oder chronischen Erkrankung noch etwas Akutes dazukommt oder sich eine chronische Erkrankung akut verschärft. In diesen Fällen können niedergelassene Hausärzt*innen ihre Patient*innen ebenfalls direkt einweisen. Zudem sind Sekundärverlegungen aus anderen Akutklinken und Pflegeeinrichtungen möglich. Diesbezüglich und bei Unsicherheit darf gerne für Beratung, Auskunft sowie Anmeldung der Kontakt zur Medizinisch Geriatrischen Assistentin gesucht werden, unter Tel. 04488 50-3338.
Bildunterschrift: Freuen sich über den gelungenen Start, 3. v. links: Rita Dreesch-Rosendahl (Pflegerische Stationsltg.), Dr. Peter Ritter (Med. Geschäftsführer), Malte Koppermann (Pflegedienstltg.), Peter Plettenberg (Chefarzt Geriatrie), Dr. Christian Barthel (Medizinmanagement), Axel Weber (Hauptgeschäftsführer) gemeinsam mit einigen Teammitgliedern der Pflege.