6. April 2020
Neuer Intensivtransportwagen am Bundeswehrkrankenhaus Westerstede
Das Bundeswehrkrankenhaus Westerstede kann in der aktuellen Corona-Krise über die Behandlung von Covid-19 Patienten hinaus noch eine weitere wichtige Unterstützung anbieten. Am Bundeswehrkrankenhaus ist seit kurzem ein Intensivtransportwagen (ITW) stationiert, der mit Fachpersonal der Klinik betrieben wird. Bei diesem speziell ausgerüsteten spezifischen Rettungsmittel handelt es sich um ein Fahrzeug, mit dem intensivpflichtige Patienten in Sekundärtransporten, das heißt von einem Krankenhaus in eine andere Einrichtung der Gesundheitsversorgung, verlegt werden können. Dabei handelt es sich um eine absolute medizinische Hochwertressource.
Auch in dem Fall, dass Patienten ständig beatmet werden müssen, wie schwer erkrankte Covid-19 Patienten, kann der ITW mit seiner Ausstattung und seinem Personal die medizinisch notwendige Versorgung während des Transports sicherstellen. Im Laufe des aktuellen Pandemie-Geschehens ist absehbar, dass hierfür ein dringender Bedarf besteht. Die Versorgung mit Intensivbetten im Flächenland Niedersachsen ist auf einem hohen Stand. Dennoch ist absehbar, dass im Laufe der Corona-Krise auch diese Kapazitäten zeitweise regional an ihre Grenzen stoßen könnten. Dadurch steigt der Bedarf an Interhospital- und Entlastungstransporten kurzfristig an.
Bislang waren im Land Niedersachsen insgesamt fünf dieser ITWs vorhanden, das Bundeswehrkrankenhaus Westerstede stellt nun das sechste Fahrzeug dieser Klasse zur Verfügung. Zusätzlich zu den bodengebundenen ITWs ist in Hannover noch ein speziell ausgestatteter Intensivtransporthubschrauber (ITH) stationiert. Das Innenministerium des Landes Niedersachsen hat als für den Rettungsdienst zuständige Behörde vor einigen Tagen ein Amtshilfeersuchen an das Landeskommando der Bundeswehr in Niedersachsen gestellt und um Unterstützung gebeten. Diesem Amtshilfeersuchen wurde innerhalb kürzester Zeit entsprochen.
Zum Betrieb des ITW ist entsprechend ausgebildetes hochqualifiziertes Personal notwendig. Bei den arztbegleiteten Transporten ist ständig ein Facharzt für Anästhesiologie, idealerweise mit der Zusatzqualifikation Intensivmedizin, anwesend. Unterstützt wird der Arzt durch einen Notfallsanitäter oder Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin. Um die Durchhaltefähigkeit des eingesetzten Personals zu gewährleisten, hat das Bundeswehrkrankenhaus Westerstede Unterstützung durch Kameraden des Kommandos Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst aus Leer erhalten. Dieses Fachpersonal wurde an dem Fahrzeug ausgebildet, um einen reibungslosen Einsatz sicherzustellen. Seit dem 6. April 2020 ist der ITW als offizielles Rettungsmittel für das Land Niedersachsen etabliert.
Die Fähigkeiten des ITWs aus Westerstede und des dazugehörigen Personals wurden bereits am Sonntag, den 29. März 2020 unter Beweis gestellt. Eine der Patientinnen, die aus Italien zur weiteren Behandlung nach Deutschland gebracht wurden, wurde vom Hamburger Flughafen mittels ITW in das Bundeswehrkrankenhaus Westerstede verlegt. Dieser Verlegungstransport fand in Zuständigkeit der Bundeswehr im Rahmen ihrer Eigenvollzugskompetenz statt.