17. Juli 2020
Radiologie strahlt weit in die Region
AMMERLAND-KLINIK Neues Chefärzteteam übernimmt – Ambulanter Service wird ausgeweitet
Die Radiologie in der Ammerland-Klinik hat sich neu aufgestellt. Davon profitieren nicht nur die stationären Krankenhaus-Patienten. Auch wer für die Behandlung bei seinem niedergelassenen Arzt Röntgenbilder, MRT- oder CT-Befunde benötigt, profitiert.
VON JASPER RITTNER (NWZ)
In Zeiten von Corona laufen Amtsübergaben etwas anders ab als früher. Das gilt ganz besonders für Krankenhäuser. Und so wurde der langjährige Chefarzt der Radiologie, Prof. Dr. Martin Zwaan, im März ohne großen Bahnhof verabschiedet. Statt eines Nachfolgers hat er nun zwei – Dr. Sebastian Simka und Anika Wißmann (beide 41) haben die Leitung der Radiologie übernommen.
Schon länger dabei
Beide sind schon länger im Klinikzentrum tätig. Simka war als Arzt seit 2012 im Bundeswehr-Krankenhaus tätig. Die Uniform hat er gegen den zivilen Arztkittel getauscht. Wißmann ist quasi ein Eigengewächs. 2005 kam sie in die Ammerland-Klinik. Nach einem kürzeren Abstecher nach Oldenburg ist sie seit 2010 in der Westersteder Radiologie tätig.
Mit dem Wechsel in der Leitung ändert sich auch für Patienten eine Menge. Neben der Radiologie im Krankenhaus gibt es dort auch das Medizinische Versorgungs Zentrum (MVZ). Das ist zuständig für ambulante Patienten. Bis zum Wechsel gab es dafür einen halben Sitz mit Kassenzulassung. Nun sind es zwei halbe. Die Kapazitäten haben sich damit auch verdoppelt. Und das verkürzt die Wartezeiten z.B. für einen MRT-Termin ganz erheblich. Dauerte es früher bei nicht akuten Fällen mitunter Monate, bis man an der Reihe war, so sind es jetzt wenige Wochen.
Die Radiologie in der Ammerland-Klinik ist ein echter Großbetrieb. „250 bis 300 Rötgenleistungen erbringen wir pro Tag“, sagt Anika Wißmann. Zwölf Fachärzte, neun Assistenzärzte, 35 medizinisch Technische Angestellte (MTA) und neun medizinische Fachangestellte arbeiten dort. Was Wißmann und Simka wichtig ist, ist der Teamgedanke.
Das Spektrum der Radiologie im MVZ und der Ammerland-Klinik reicht vom simplen Knochenbruch über Bandscheibenvorfälle und Krebsdiagnosen bis zur Schlaganfalltherapie in den beiden bipolaren Angiografie-Anlagen. Dort werden beispielsweise bei Notfallpatienten Gerinnsel im Gehirn entfernt.
Wie ein Detektivspiel
Dank der Doppelspitze, so die beiden Chefärzte, können sie sich wechselseitig um Verwaltungsaufgaben, aber auch die Arbeiten mit den Patienten kümmern. Denn Radiologie ist für sie viel mehr als nur die Anfertigung von Röntgenbildern. „Manchmal gleicht die Suche nach einer Diagnose auch einem Detektivspiel“, sagen Simka und Wißmann. Und sehr wichtig ist dabei die Zusammenarbeit mit dem Haus- oder Facharzt.
Was in Corona-Zeiten ziemlich ungewöhnlich klingt, ist der Service für einfache Röntgenleistungen. Vormittags können Patienten sogar ohne Termin kommen. Wenngleich eine vorherige telefonische Absprache natürlich Wartezeiten vermeiden kann.
Gerade im Röntgen-Bereich hat die Ammerland-Klinik bzw. das MVZ ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Aber auch das extrem breite Spektrum an weiteren Radiologie-Leistungen hat dazu geführt, dass das Einzugsgebiet für Patienten mittlerweile von der Küste bis nach Südoldenburg reicht.
