19. März 2020
Umsetzung des Besucherverbots im Klinikzentrum Westerstede
Zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern hat die niedersächsische Landesregierung alle Krankenhäuser aufgefordert, ein allgemeines Besuchsverbot auszusprechen. Ausnahmen gelten für Väter auf der Entbindungsstation und für Angehörige schwerst erkrankter Patienten. Das Klinikzentrum Westerstede folgt diesem Erlass und hat bereits in der vorherigen Woche verschiedene Maßnahmen erhoben, um die Besucherbewegungen in die Klinik zu regulieren.
So wurde entschieden, alle Nebeneingänge zu schließen und das Klinikzentrum für Patienten, Besucher und Personal nur über den Haupteingang betretbar zu machen. Um dies sicherzustellen, wurde eine Patienten- und Besucherschleuse bestehend aus zwei beheizbaren Zelten vor dem Haupteingang errichtet. Auf diese Weise werden die Besucher, Personal- und Patientenbewegungen voneinander separiert. Patienten melden sich demnach im rechten Zelt, woraufhin sie bezüglich ihrer Symptome befragt und kategorisiert werden.
Sollten Hinweise auf eine mögliche Infektion mit Covid-19 bestehen, wird dieser Patient umgehend separiert und gesondert zur Aufnahme und weiteren Untersuchung geleitet. So wird systematisch sichergestellt, dass kein Kontakt zwischen potentiell erkrankten Patienten und Mitarbeitern sowie sich bereits in Behandlung befindlichen Patienten entsteht. Es muss vermieden werden, dass insbesondere schwer erkrankte Patienten in Kontakt mit dem Virus kommen und einem hohen Risiko ausgesetzt werden. Alle Mitarbeiter, die mit Covid-19- Verdachtsfällen in Kontakt kommen, werden entsprechend geschult und mit Schutzkleidung ausgestattet. Patienten ohne Symptome suchen auf eigens gekennzeichneten Wegen eigenständig die Notaufnahme auf – auch hier wird auf eine strikte räumliche Trennung geachtet.
Das Klinikzentrum ist sich bewusst, dass das Besuchsverbot für Patienten und Angehörige zu Einschränkungen in der gewohnten Kommunikation führt und belastend sein kann. Aus diesem Grund wurden kurzfristig WLAN sowie Telefonie für alle Patienten kostenfrei zur Verfügung gestellt sowie ein Krankenhaustransportdienst organisiert, der persönliche Gegenstände auf die jeweilige Station bringt und Patienten bei der Entlassung begleitet.
Angehörige können sich im Besucherzelt melden, von dort wird alles Weitere organisiert. Die Patienten- und Besucherschleuse ist von 6 bis 22 Uhr besetzt, danach wird der Haupteingang geschlossen. Patienten, die nach 22 Uhr fußläufig in die Klinik kommen, werden vom Sicherheitsdienst empfangen und daraufhin zur Aufnahme begleitet.
All diese Maßnahmen, welche dem entsprechenden Beschluss der Landesregierung folgen, dienen dazu, die Ausbreitung des Virus SARS CoV 2 zu verlangsamen. Zudem gilt es, vor allem ältere und vorerkrankte Personen sowie Risikogruppen zu schützen. Diese sind besonders gefährdet. Für Personen unterhalb des Rentenalters, ohne Vorerkrankungen stellt das Virus keine höhere Gefährdung dar, als eine Grippeerkrankung. Es wird zudem dieselbe Therapie angewandt.
Zum aktuellen Zeitpunkt befindet sich kein positiv getesteter Covid-19-Patient im Klinikzentrum, dennoch gilt es alle vorbeugenden Maßnahmen zu treffen und sich optimal auf die weitere dynamische Entwicklung der Pandemie einzustellen.
Seit Anfang März werden deshalb dauerhaft Isolationsräume sowohl auf Normal- als auch auf einer der Intensivstationen freigehalten. Darüber hinaus ist das Klinikzentrum in der Lage, einem an den Badarf angepassten gestuften Prozess folgend, die Kapazitäten für Covid-19- Patienten erheblich auszubauen. Dies gilt auch für die Intensiv- und Beatmungskapazitäten.
Um dies sicherzustellen wurde der Betrieb geplanter Operationen und Eingriffe massiv heruntergefahren. Die Notfallversorgung und die Durchführung wichtiger Operationen wird uneingeschränkt weitergeführt. Betroffenene Patienten werden durch das Klinikzentrum zeitnah informiert.
